Aus dem Garten - in die Küche - auf den Tisch...
Kochen ist ganzheitliches Lernen! Ernährung ist die Grundlage unseres Lebens. Darüber wollen Kinder schon früh jede Menge erfahren, sie möchten sich ausprobieren. Beim Zubereiten von Speisen entsteht aus der Küche ein Lernort, der alle Sinne anspricht. Es duftet nach Kräutern und Gewürzen oder Gebackenem. Obst und Gemüse leuchten in bunten Farben und der Deckel klappert auf dem Topf. Vor allem gibt es jede Menge zum Schnippeln und Kneten, zum Schmecken und Ausprobieren.
Kinder haben ein hohes Maß an Neugierde, und den Drang, Dinge selbst auszuprobieren und selbst herzustellen. Sie lernen durch beobachten, mitmachen und nachahmen. Arbeitsbereiche und -abläufe werden so von uns strukturiert und vorbereitet, das die Hofkinder möglichst eigenständig Lebensmittel be-/verarbeiten können. Korn und Kaffee mahlen, Brot backen, Frischkäse herstellen, Nüsse knacken oder Eier fürs Rührei aufschlagen…wir bieten den Kindern Fotos, Bilderrezeptbücher oder einfache, klar verständliche Anweisungen, wodurch sie möglichst unabhängig von uns sind und ihre Arbeit selbst auf Fehler kontrollieren können.
Es kommt vor, das das Brot nicht aufgeht oder total versalzen ist, diesen Misserfolg lernen die Hofkinder auszuhalten. Das Leben kann und darf nicht nur aus Erfolgen bestehen; kleine Misserfolge stärken die Kinder, fördern die Frustrationstoleranz. Entwicklungspsychologen sprechen von Resilienz.
Ein Beispiel für ganzheitliches Lernen
Brot backen- das tun wir täglich mit den Kindern bzw. die Kinder alleine, nicht nur weil es so gut schmeckt, sondern weil in dieser Tätigkeit alles für eine gute Schulvorbereitung steckt. Wie das?
Das Mehl wird mit der Waage gewogen, Zucker und Öl mit dem Löffel abgezählt, das Wasser mit dem Messbecher gemessen. Die Kinder kommen mit Zahlen, Mengen und ersten Maßeinheiten in Kontakt, sie lernen Begrifflichkeiten wie leicht- schwer, groß- klein, der Wortschatz wird erweitert. Sie verstehen mit der Zeit die chemischen Reaktionen von Hefe und Backpulver, üben Schleife binden bzw. Knoten machen bei der Schürze, Handmuskulatur wird beim Kneten trainiert und Handlungsabläufe werden geplant. (Die Liste wäre noch um einiges zu erweitern
Unsere Lebensmittel
Ein beliebtes und kindgerechtes Thema ist der Zusammenhang zwischen gesunder Ernährung und den Fragen „Wo kommt denn unser Essen her? Wo wachsen unsere Pommes und wie kommt die Milch in die Flasche? Wachsen Kartoffeln am Strauch? Bananen gibt es nicht hier bei uns, aber wo denn?“ Die Spurensuche beginnt bestenfalls direkt bei uns auf dem Bauernhof. Die meisten Kinder haben im häuslichen Leben meist keinen oder nur noch selten Kontakt zur Landwirtschaft, bzw. zu der Erzeugung von Lebensmitteln. Um wieder mehr darüber erfahren zu können und das nicht nur über Medien, ist der Bauernhof als Lernort ein wichtiges Bindeglied.
Wo, wenn nicht auf einem Bauernhof können die Kinder praktische, konkrete und originäre Erfahrungen über die Herkunft unserer Lebensmittel machen. Intensive, nachhaltige Begegnungen mit Tieren, Pflanzen, Kreisläufen, der Arbeits- und Lebenswelt auf dem Bauernhof erweitern den Erfahrungshorizont der Hofkinder, führen zu mehr Achtsamkeit diesem Thema gegenüber.
Wir legen viel Wert darauf, dass unsere Hofkinder eine gesunde, ausgewogene und vollwertige Kost kennenlernen. Ihnen wird aufgezeigt, was eine ausgewogene Ernährung bedeutet, woher unsere Nahrungsmittel kommen, wie wir sie verarbeiten können und wie leicht selbstgemacht oft sein kann. Unsere Hofkinder sollen zu kritischen Verbrauchern von morgen werden. Regional, saisonal, Fairtrade, Bio und Nachhaltigkeit sind hierbei wichtige Themen für uns. Nicht als Projekt, das irgendwann zu Ende geht, sondern jeden Tag gelebt. Damit wollen wir uns, neben dem Wohl für Ihre Kinder auch um die Produzenten unserer Lebensmittel, der Natur und unserer Umwelt sorgen- mit nachhaltiger Ernährung heute, für eine intakte Welt Ihrer Kinder morgen.
Durch das gemeinsame Ernten und Zubereiten der Lebensmittel stellen die Hofkinder einen sinnlichen und genussvollen Bezug zum Essen her. Das geschieht vor allem im Garten, der zusammen mit ihnen bewirtschaftet wird. Sie bekommen die Gelegenheit den Anbau von Lebensmittel real und hautnah zu erleben, aussäen, pflanzen, pflegen, ernten und weiter verarbeiten. Hierbei ist uns ein großes Maß an Selbständigkeit besonders wichtig. Dieses erreichen wir durch eine kindlich vorbereitete Umgebung, mit einfachen und klar strukturierten Arbeitsabläufen.
Unseren zusätzlichen Obst und Gemüsebedarf decken wir mit Ware von Bio Lesker aus Stadtlohn, Wurst- und Fleischwaren werden beim Metzger vor Ort gekauft und die Eier von glücklichen Hühnern beziehen wir aktuell noch von unserer Bauernfamilie.